Works for Keyboard and Violin
Leila Schayegh (Violine)
Jörg Halubek (Cembalo)
Pan Classics, 2014
> Diapason d’Or, März 2014
Leila Schayegh and Jörg Halubek, two first-class interpreters, have embarked here upon a voyage of discovery through C. P. E. Bach’s works for violin and keyboard instruments. The Swiss baroque violinist is distinguished by her blossoming, singing tone of a great and powerful radiance, and her technique seems boundless. She has been a professor at the Schola Cantorum Basiliensis since 2010 as the successor to Chiara Banchini. Jörg Halubek reveals himself to be a highly sensitive accompanist and musical partner on an equal footing at the harpsichord and the tangent piano. As a special rarity, they have recorded two sonatas in the continuo realisation by Johannes Brahms – a special greeting on the 300th birthday of C. P. E. Bach in the year 2014!
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Reviews
(…) maîtrise absolue (…) / Diapson d’or
La valeur et l’importance historique des compositions pour violon et clavier de Carl Philipp n’avaient pas échappé à Brahms: Leila Schayegh et Jörg Halubek remettent à l’honneur la partie de basse continue qu’il avait réalisée pour la puissante Sonate en si mineur Wq 76.L’album présente les diverses facettes du travail de Bach sur la sonate baroque, entre deux pôles: la Sonate en ré majeur coule une palette expressive galante, des appoggiatures à foison, des intervalles mélodiques dramatisés (Adagio) dans un moule qu’aurait pu utiliser Johann Sebastian; à l’opposé, l’adaptation avec violon de la Fantaisie en fa dièse mineur; à la fois confidence et labyrinthe, reflète les recherches sur la déclamation libre en musique qui passionnaient alors les musiciens.
La fantaisie sonne ici sur un piano à tangentes, cet instrument répandu dans l’Allemagne du Sud qui frappe la corde avec un sautereau garni ou non de peau à son extrémité: dans le premier cas, l’interprète en tire un scintillement proche du clavecin, dans le second, un moelleux comparable au pianoforte. L’instrument – moelleux – choisi par Jörg Halubek sonne sous ses doigts avec un parfait legato, même dans les nuances les plus ténues. Le travail sur les modes de jeu (dynamiques, simultanéité, phrasé) est particulièrement éloquent dans la Fantaisie en fa dièse. Mais il fallait aussi une violoniste capable de fondre ses timbres dans les pastels et les résonances du clavier: on admire une fois de plus la maîtrise absolue de l’intonation chez Leila Schayegh, qui déploie une palette troublante, et nous tient en haleine, dans les mouvements vifs, par une virtuosité jamais tendue. Sans tapage et avec une complicité de chaque instant, le duo jette une lumière neuve et profonde sur des partitions remarquables mais encore peu fréquentées du Bach de Hambourg.
Enregistrement réalisé par Volker Neumann au Kammermusikstudio de la SWR de Stuttgart, en septembre 2013. Très bon équilibre entre les deux instruments. Très bonne &finition sans sécheresse. L’épanouissement acoustique du violon est parfait.
Philippe Ramin, Diapason, mai 2014
Staunen und Hakenschlagen mit Carl Philipp Emanuel Bach
Kann eine Violine staunen? Wenn sie von der 1975 geborenen Winterthurer Barockgeigerin Leila Schayegh gespielt wird, schon. Es ist ja nicht so, dass man verblüfft wäre, wenn Carl Philipp Emanuel Bachs Musik wieder mal eine überraschende Kurve nimmt – der kürzlich für seinen 300. Geburtstag gefeierte Bach-Sohn war spezialisiert aufs Hakenschlagen. Aber bei Leila Schayegh sind diese Haken mehr als Ohrenkitzel: Sie lässt jugendlichen Übermut anklingen, existenzielles Erschrecken – oder staunt eben über einen unvermuteten Moment von Schönheit. Und das sind keine kompositorischen Launen, der die Geigerin nachgeben würde: Sie weiss genau, was sie tut, das Spiel und die aufführungspraktische Forschung gehören zusammen für sie. Gelernt hat sie ihre Kunst einst bei Chiara Banchini, an der Schola Cantorum in Basel und als Konzertmeisterin in deren Ensemble 415; inzwischen ist sie Banchinis Nachfolgerin als Lehrerin in Basel geworden – und verfolgt eine immer weiträumigere Solokarriere.
Wobei Solo in ihrem Fall oft Duo heisst. Auf der CD spielt Schayegh zusammen mit Jörg Halubek am Cembalo respektive Hammerklavier, und die beiden probieren alle Rollen aus, die Carl Philipp Emanuel Bach für sie vorgesehen hat: Mal tritt die eine in den Vordergrund, dann der andere, mal sind ihre Partien dicht verwoben, dann wieder lassen sie einander allein. Und ja: Auch Tasten können staunen.
Susanne Kübler, Tages-Anzeiger, 18. März 2014
Beeindruckend
Leila Schayegh und Jörg Halubek mit einem gelungenen Beitrag zum Carl Philipp Emanuel Bach Jahr. Ein wirklich gelungenen Beitrag zum Carl Philipp Emanuel Bach Jahr legen Leila Schayegh und Jörg Halubek hier vor. Von der Sonate bis zur „freyen Phantasie“ verfolgen sie den Bach-Sohn über 50 Jahre seines Schaffens. Die frühe D-Dur-Sonate lassen sie noch ganz nach Vater Bach klingen. Den Sturm-und-Drang-Impetus der c-Moll-Sonate treffen sie genau, vor allem im unglaublichen langsamen Satz. Und dann gibt es ja noch die (durchaus skurrilen) Fassungen zweier Solo-Fantasien für Klavier und Violine. Darunter die berühmte fis-Moll-Fantasie, die so noch improvisierter klingt – Carl Philipp Emanuel Bachs Empfindungen sind hier genau so, wie sie sein müssen; sie wollen sich einfach keinem Zeitstil anpassen. Einfach wunderbar klingt auch die wohltemperierte Stimmung nach Kellner mit ihren sieben reinen Quinten auf Cembalo und Tangentenflügel.
Klemens Hippel, Concerti, April 2014
★★★★★
Leila Schayegh und Jörg Halubek besitzen genau dieses Einfühlungsvermögen – und plötzlich wird die nicht normierte Rolle der Violine im Satz zu einer Quelle musikalischen Reichtums. Mal wirkt der Geigenklang wie eine stimmungsvolle Lavierung auf einer Federzeichnung, dann wieder setzt sie spleenige Kontrapunkte und dann wieder ist sie ein völlig gleichberechtigter Partner der rechten Hand des Pianisten bzw. Cembalisten. Wobei Leila Schayegh es nicht nur an Schnelligkeit wie Präzision der Artikulation mit Jörg Halubek aufnimmt, sondern sich auch klangfarblich perfekt mit dem Cembalo und dem delikaten, zwischen Cembalo und Hammerklavier changierenden Klang des Tangentenflügels verbindet. Die Vielfalt der Ausdrucksnuancen, die Schayegh und Halubek oft mit subtil eingesetzten rubato-Effekten hervorzaubern, fasziniert nicht nur bei der vorromantisch angehauchten fis-Moll-Fantasie: Gerade durch die Finesse des Vortrags verliert auch ein frühes Werk wie die D-Dur Sonate H.502 alle Zopfigkeit – um den Blick auf die reiche Seelenlandschaft des Komponisten freizugeben.
Carsten Niemann, Rondo Magazin, 12. April 2014
An admirable tercentenary tribute
Leila Schayegh and Jörg Halubek admirably capture the mixture of Baroque and galant styles that constitute the early four-movement Sonata Wq.71, realising its trio sonata texture with intelligence. They are fully responsive to the diverse characters of the two galant sonatas, demonstrating excellent rapport, interpretative unanimity and expressive subtlety in their dialogue, particularly in the opening movements, in which they play both contrasting and complementary roles.
Robin Stowell, The Strad, Friday 30 May 2014
Klangrede von ergreifender Emotionalität.
Die Barock-Violinistin und Basler Dozentin Leila Schayegh begeistert mit ihrer neuen CD. (…) Ihr Ton ist von grosser innerer Kraft, Leila Schayegh weiss mit ihrer Geige packend zu erzählen.
Dies tut sie auf ihrer neuen Porträt-CD «Carl Philipp Emanuel Bach» im spannungsvollen Dialog mit dem Cembalisten und Fortepiano-Spieler Jörg Halubek. Die bei «Panclassics» erschienene CD der aus Winterthur stammenden Barock-Violinistin iranisch-schweizerischer Abstammung, die an der Schola Cantorum Basiliensis Violine in alter Mensur lehrt, ist eine sehr schöne, ergreifende Hommage an Carl Philipp Emanuel Bach zu dessen 300.Geburtstag. Sie zeigt die Entwicklung des zweitältesten Sohnes von Johann Sebastian Bach auf – vom Jugendwerk «Sonata à Cembalo obligata e Violino» in D-Dur bis zum Alterswerk «Clavier-Fantasie mit Begleitung einer Violine» in fis-moll. Mit der Fantasie stösst er ins Neuland des Sturm und Drang oder der Empfindsamkeit vor.
(…) Schayegh und Halubek leben in ihrem Spiel die Emotionalität. Bachs Musik spricht zu uns, greift an unser Herz. In der Neuland betretenden «Clavier-Fantasie» gestalten sie das Unbändige, das von Bach in vorausweisende Form gesetzt ist, plastisch. Die «begleitende» Violinistin ist hier gleichwertige, den Dialog intensiv belebende Partnerin.
Christian Fluri, Aargauer Zeitung, 20. März 2014
(…) hinreissend schön (…)
Leila Schayegh, Chiara Banchinis Nachfolgerin an der Basler Schola, spielt das hinreissend schön, mit gedämpftem, wunderbar warmem, bauchigem Klang, der durch zickige Akzente auf der E-Saite konterkariert wird. Auch sonst verschenkt die Geigerin nicht das Geringste: Lebendige Agogik, eine differenzierte Dynamik, eine sprechende musikalische Rhetorik, geschmackvolle Verzierungen.
Reinmar Wagner, Musik & Theater, April 2014
CD-Entdeckung
Eine CD verdeutlicht dies anhand verschiedener Schaffensperioden. Die Aufnahme der so geschmeidig wie scharf artikulierenden Barockgeigerin Leila Schayegh und Jörg Halubek (an Cembalo und Hammerflügel) beginnt mit einer Violinsonate, die noch die Herkunft aus dem Generalbasszeitalter verrät.
Aber im «Arioso» und atemberaubend in der Clavier-Fantasie mit Violinbegleitung (H.536) gerät die Welt aus den Fugen: Die Musik, die zwischen Verlöschen und Raserei harmonisch aufgesplittert wird oder Dramen zu Seufzern verdichtet, weist nicht nur weit voraus auf Beethoven, der wie Haydn und Mozart CPE Bach bewunderte, sondern ist zeitlose Avantgarde.
Mag sein, dass diese Musik weniger eine für Liebhaber als für Kenner bleibt. Aber der Musikschriftsteller Charles Burney hatte wohl Recht, als er 1773 schrieb, sie scheine «für ein anderes Jahrhundert» gemacht, in dem man «für natürlich hält, wovon man jetzt sagt, es sey schwer und weit hergesucht». Das könnte durchaus das unsere sein.
Urs Mattenberger, Neue Luzerner Zeitung, 7. März 2014
Lustvolles und galantes Zusammenspiel
Ein lustvolles und galantes Zusammenspiel pflegen Leila Schayegh und Jörg Halubek. Sich herausfordernd und immer wieder überraschend, ein Sich-Zustimmen, um dann sogleich in den klangschönsten Widerwortewettstreit zu verfallen. All das spielen Leila Schayegh und Jörg Halubek mit feiner, leicht zurückhaltender Tongestaltung. Empfindsam, aber nie unterkühlt. Berührend, aber ohne jeglichen Kitsch. Zum Höhepunkt dieser Einspielung gerät aber die traditionsbewusste Sonate in C-Dur. Wie Leila Schayegh hier ihre Geige singen lässt, mit diesem runden, oft weich schmeichelnden, gelegentlich aber auch sehnigen Ton.Undwie Jörg Halubek dieses Spiel auf dem Cembalo weiter trägt, das hat schon etwas Offenbarendes. Eine sehnsuchtsvoll-selbstbewusste Komposition, die in Leila Schayegh und Jörg Halub zwei herausragende Interpreten gefunden hat.
Dirk Becker, Potsdamer Neueste Nachrichten, 20. Februar 2014
Ungebremst
Eine CD mit Werken für Violine und Tasteninstrument macht die erstaunliche Entwicklung des Komponisten erkennbar – vom galanten Rokoko bis entfesselten Sturm & Drang. Eingebunden in stilbewusste spätbarocke Manier, wie sie die Geigerin Leila Schayegh und Jörg Halubek am Cembalo oder Hammerflügel garantieren. So dass Bachs Wunsch nach den «Affeckten, welche die Musick erregen kann», schier ungebremst in unser Gemüt dringt.
Mario Gerteis, St. Galler Tagblatt, 19. März 2014